08.03.2024, 16:34 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Liebe Eltern,
kennen Sie unseren Blog-Beitrag zur Pubertät? Ich finde den ja richtig gut:
Pubertät Vorsicht Baustelle - Antworten auf Elternfragen
(Menüpunkt Elternberatung/Themen)
Und das Beste ist: Sie können sich auch hier im Forum darüber austauschen. Oder eine Rückmeldung geben. Oder eigene Gedanken dazu posten. Oder ...
Viele Grüße,
bke-Stephan-Bäcker
30.04.2024, 13:19 Uhr | bke-Kira-Morgenthal
Ich bin da schon auch für eine gewisse Art von Druck. Das Gehirn sortiert sich ja nicht besser, wenn man rumtrödelt.
Das meine ich nicht ironisch. Es hilft aber sehr, da Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen.
Liebe marinadiezweite,
Danke für Ihren Beitrag!
Ich habe den Eindruck, dass es die Frage der bestehenden bzw. sich entwickelnden Haltung in Bezug auf die Möglichkeiten und Chancen im Bereich Bildung auf jeden Fall zusammenhängt, ob die Kinder und Jugendliche bestrebt sind etwas zu tun, zu lernen, zu erreichen... Sie bilden ihre Meinung und bekommen auf jeden Fall etwas an Angeboten. Sie bekommen auch vermittelt unsere Haltungen in Bezug auf Bildung und Status.
Aus meiner Sicht spielt es eine grosse Rolle, ob sie es als Druck empfinden oder als Prozess des Lernens und nach und nach damit einhergehenden Chancen! Man muss sich tatsächlich anstrengen, um etwas zu erreichen und es geht aus meiner Sicht auch nicht darum, etwas zu vermitteln, was dazu führt, dass man nichts machen möchte oder aber sich überfordert.
Also finde ich gut, dass Sie alles erwähnen: den Druck (vielleicht auch im positiven Sinne), aber auch Möglichkeiten und Chancen. Ausserdem schreiben Sie von Grenzen, die Halt und Klarheit in einigen Situaitonen von Schüer:innen verschaffen könnten.
Danke Ihnen!
Freundliche Grüsse
Bke-Kira-Morgenthal
Zuletzt editiert am: 30.04.2024, 13:33 Uhr, von: bke-Kira-Morgenthal
30.04.2024, 09:25 Uhr | marinadiezweite
Hallo. Ja, es ist eine schwierige Phase mit der Schule in Verbindung mit der Pubertät. Während manche Jugendliche unbeeindruckt ihren Weg gehen. Scheint sogar, als wenn sie seit ihrem 3. oder 4. Lebensjahr deutlich ihre Interessen zeigen, sind andere unsicher und unentschlossen.
Ich bin da schon auch für eine gewisse Art von Druck. Das Gehirn sortiert sich ja nicht besser, wenn man rumtrödelt.
Das meine ich nicht ironisch. Es hilft aber sehr, da Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen.
Was mit einem Hauptschulabschluss nicht erreicht werden kann, sollte nicht Ansporn sein, nach den Abitursternen zu greifen.
Ich weiß nicht genau, was dann so hilft. Sehe aber für jeden Jugendlichen mit seinem Abschluss eine Chance. Viele Jugendliche finden erst mit 18 weitere Möglichkeiten zum Lernen. In ihrer konkreten Ausbildung ergibt sich da viel mehr als beim langen Verweilen auf Schulbänken. Insofern ist der Weg oder gar der Abstieg in Bürgergeld nicht durch einen geringen Schulabschluss vorprogrammiert.
Aber bei sehr vielen Jugendlichen reicht es leider aus irgendeinem Grund nicht mal für einen Schulabschluss.
Da würde ich verstehen, dass Eltern der Kragen platzt.
25.04.2024, 13:54 Uhr | bke-Ina-Schweizer
Liebe Eltern,
sicherlich geht ohne Lernen wenig. Was ich mit "Schule ist nicht alles" ausdrücken wollte war nicht, dass Schule nicht wichtig sei. Sondern dass Schule und die Leistung die dort erbracht wird, nicht zwangsläufig etwas darüber aussagen, wie sich ein junger Mensch in einem Beruf (bzw. in Ausbildung/Studium) entwickeln wird. Die Fähigkeit sich selber zum Lernen zu motivieren, zu verstehen, dass man für sich selber lernt ist in sich ein Lernprozess. Und: Dinge zu lernen, die einen interessieren, oder sogar begeistern ist um ein vielfaches einfacher.
Daher kann die Wahl einer Ausbildung, die zum/zur Jugendlichen passt, auch das Lernverhalten begünstigen. Weil Lernen auf einmal Sinn machen kann, wenn die Jugendlichen etwas lernen, das sie interessiert (oder wenn sie sich durch ein Thema durchbeißen können, weil sie verstanden haben, dass sie eine gute Note brauchen, um den Beruf, der sie fasziniert, ausüben zu können).
Sicher müssen Jugendliche sich ausprobieren. Es kann im Vorfeld aber auch schon ein bisschen sondiert werden, welche Berufsrichtungen passend sind. Vielleicht kann in den Schulferien in verschiedene Branchen reingeschnuppert werden. Manchmal können auch Berufseignungstests Aufschluss über Stärken und Schwächen und so eine Orientierungshilfe bieten.
Viele Grüße,
bke-Ina Schweizer
25.04.2024, 07:58 Uhr | marinadiezweite
Hallo. Ich bin der Meinung, dass etwa 560 Euro Bürgergeld echt verlockend sind. Das sollte man bei jungen Menschen bedenken, falls diese eh schon Null motiviert sind auf Ausbildung. Es ist ein sehr verlockende Betrag. Allerdings meine ich mich erinnern zu können, dass Jugendliche, die gar nichts machen, zunächst den Eltern auf der Tasche liegen.
Eltern müssen eine Ausbildung finanzieren. Da geht kein Weg dran vorbei. Auch stolperte Jugendliche, die sich noch paar mal entscheiden, müssen im gewissen Rahmen unterstützt werden. Ich bin da gar nicht so sehr auf studieren kann jeder fixiert. Meine eher, jeder kann was lernen.
Denn nur dann gibt es Geld. Kindergeld, Ausbildungsbeihilfe,Ausbildungsvergütung.
Muss man als Eltern irgendwie durch.
Ist mir nebenbei gesagt lieber als Studium. Denn da musste ich ganz schön blechen, als eines meiner Kinder nach dem Abi studiert hat.
Klar versteht man das. Die jungen Leute müssen sich sortieren. Ich meine auch, dass man einfach mal was probieren muss. Notfalls mit ein bisschen Druck. Wie will ein Jugendlicher rausfinden, wo seine Talente sind, wenn schon zu Schulzeiten rumgegammelt wird.
Also, da finde ich in der Tat auch die 560 Euro zuviel.
Irgendwo sollten Jugendliche sich am besten fühlen, wenn ihr Geld von selbst erhielt Kindergeld und ein kleines bisschen elternunterstützung kommt.
Das ist gleichzeitig ein Plädoyer fürs Durchziehen einer Ausbildung, die vielleicht zuerst wenig vergütet wird.
Hauptsache, das ist der passende Beruf.
Eine Ausbildung ist immer noch das beste, was man so für Jugendliche sich wünschen kann.
Schulen ist nicht alles, heißt für mich nur, Abitur ist nicht alles. Aber ohne lernen geht gar nichts. Da dürfen dann sogar Eltern irgendwann den Geldmangel zuordnen.
19.04.2024, 17:52 Uhr | bke-Ina-Schweizer
Guten Tag Mikkey,
sicherlich ist für Jugendliche €563.- viel Geld und die Aussicht tagein tagaus zu chillen, zu gamen und sozusagen sein Leben finanziert zu bekommen mag auf den ersten Blick für Jugendliche interessant wirken. Allerdings möchte ich einige Punkte zu bedenken geben:
- Schule ist nicht das Maß aller Dinge. Manche Jugendliche blühen (leistungsmäßig) regelrecht auf, wenn sie in einer Ausbildung die Erfahrung machen, dass sie Wissen anwenden können, bzw. in einem Gebiet aktiv werden, sich einbringen können, das sie interessiert. Manchmal sind es Kollegen, manchmal der/die Ausbilder/in, oder einfach das Fachgebiet, das Jugendliche plötzlich motiviert, Leistung zu erbringen, die vorher so nicht denkbar war.
- Das Jugendliche Gehirn befindet sich in einem Ausnahmezustand. Viele Nervenverbindungen werden umgebaut. Viele Funktionen wie z.B. Emotionskontrolle, Planung von Verhalten, Aufschub von Belohnung etc. sind mittelfristig erschwert. Das Belohnungssystem im Gehirn lechzt nach Dopamin, die Risikofreude steigt an. Eine verspätete Ausschüttung von Melatonin (um bis zu 2 Stunden) führt dazu, dass die Jugendlichen abends nicht ins Bett und morgens nicht raus kommen. Gegen Ende des "Umbaus" (meist gegen Ende Teenagerjahre, bei Jungs tendenziell etwas später als bei Mädchen) platzt oftmals dann der berühmte Knoten, Jugendlichen fällt Selbstdisziplin und -motivation dann (wieder) leichter.
- Jugendliche (wie alle Kinder) orientieren sich an Vorbildern, bzw. registrieren was ihnen vorgelebt wird. Wenn Sie Ihrem Sohn vorleben, dass Arbeit auch etwas sein kann, was bereichernd sein kann (natürlich nicht immer), dass es erfüllend und sinnstiftend sein kann, einer Tätigkeit nachzugehen, Herausforderungen zu meistern etc. kann er das vielleicht im Moment nicht umsetzen, aber es wird ihn prägen.
Ich hoffe, dass der eine oder andere Gedanke dazu beitrage kann, Ihre Sorgen etwas zu erleichtern.
Viele Grüße,
bke-Ina-Schweizer
18.04.2024, 21:40 Uhr | Mikkey
Diese Bürgergelddebatte kann man sicher so und so sehen. Die Jugendlichen sehen oder hören nur 563€ im Monat zuzüglich der Miete. Das ist eine Menge wenn man nur Taschengeld hatte bisher. Und keine Ahnung hat wie teuer das Leben ist. In Verbindung mit den ganzen Tag Freizeit ist es auch viel, meine Meinung nach. Schlafen und zocken kostet nicht viel. Im Kopf von vielen Pubertären klingt das nach einem guten Leben.
Frustriert bin ich erst wenn es so kommt. Ich nenne es mal besorgt Herr Bauer.
Meine Leistungserwartungen sind an die Kinder so dass sie aus ihrem Leben was machen. Sie haben viele Chancen. Wir ermöglichen Ihnen alles was irgendwie geht, sie wachsen behütet auf, sie sind nicht krank oder geistig eingeschränkt. Ich weiß nicht was dagegen sprechen sollte einen guten Schulabschluss zu machen. Ja auch das Abitur gut zu schaffen. Danach ein Studium oder eine Ausbildung, mit der sie ihre Existenz sichern und die von einer eigenen Familie. Ehrgeizig sein, sich anstrengen, das erwarte ich schon von meinen Kindern. Im Vergleich mit den meisten Kindern auf dieser Welt haben sie den sorgenfreien Himmel auf Erden. Sie müssen nicht mehr leisten als ihre Schule und Ausbildung gut zu machen. Das erwarte ich von meinen Kindern.
05.04.2024, 09:34 Uhr | bke-Lorenz-Bauer
Guten Morgen,
bin gerade beim (immer wieder interessanten Stöbern) nochmal auf diesen Thread gestoßen. Mikkey und zum Schluss Marinadiezweite haben hier interessante Gedanken gepostet. Ist das Thema denn erledigt oder gibt es noch Gedanken, Ideen oder Anregungen, die gepostet werden wollen ? Wenn ja, dann her damit, die Thematik ist ja quasi ein Dauerbrenner ...
Viele Grüße in die Runde und ein gutes Wochenende,
bke-Lorenz Bauer
16.03.2024, 19:53 Uhr | marinadiezweite
Hallo mikkey. Ja, du kannst einen gewissen leistungsgedanken und -Druck nicht wegdenken. Willst du auch nicht. Das ist glaube ich in Ordnung. Ich glaube, dass es bei Jugendlichen nicht so sehr um das können ubd das wollen von Leistung geht. Sondern ihnen fehlt teilweise der Blick in die Zukunft. Deine Sorgen, ob dein Sohn vielleicht mit seiner Einstellung Bürgergeldempänger wird. Die teilt er bestimmt nicht.
Ein wiederholtes Schuljahr kostet Geld, das sieht er nicht.
Logisch, jedes verlorene Schuljahr ist ein weiteres Elternunterstützungsjahr.
Was ich aber nicht so unbedingt sehe, ist so eine Art negative Vorausschau. Wer weiß, ob der Knoten nicht doch im Laufe der Ausbildung platzt.
Wobei ich finde, dass Jugendliche in der Ausbildung nicht unbedingt immer Geld kosten?! Sie bekommen Ausbildungsvergütung. Sie können und sollten lernen, damit klarzukommen.
Versprechen könnte dein Sohn auch, dass er sich um 2 und 3 bemüht. Hm, schön wäre es, wenn das dann klappen würde. Ist aber genausowenig vorhersehbar wie 5 und schlechter
16.03.2024, 19:06 Uhr | bke-Lorenz-Bauer
Hallo Mikkey,
leider konnte ich die Hintergründe bezüglich Schule Ihres großen Sohnes hier im Forum nicht eruieren. Erlebe Sie in dem Post schon ziemlich sauer, auch frustriert. Liege ich damit richtig? Wie gesagt, ohne die Zusammenhänge zu kennen, sind sogenannte Leistungserwartungen meines Erachtens nicht eindimensional zu sehen. Wie sehen Ihre denn aus?
Mit den Bürgergeldempfängern -vermute mal von denen schreiben Sie- gehen Sie schon recht hart ins Gericht. Kennen Sie viele, die sich damit ein wirklich entspanntes Leben machen ?
Ob die eigenen Kinder einen von uns für gut gehaltenen Ausbildungsweg einschlagen oder oder überhaupt eine machen, kann niemand vorhersagen, das steht letztendlich in den Sternen. Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Das können wir als Eltern nur fördern. Allerdings ist es nur ein ein sehr kleiner Teil, der nicht irgendwann irgendwo einen passenden Platz in der großen Ausbildungswelt für sich findet.
Wünsche Ihnen und allen Forumseltern einen schönen Abend und einen schönen Sonntag + viele Grüße,
bke-Lorenz Bauer
Zuletzt editiert am: 19.03.2024, 17:31 Uhr, von: bke-Lorenz-Bauer
15.03.2024, 20:53 Uhr | Mikkey
Hallo Hr. Bäcker, echten Druck hat er noch nie bekommen von uns. Meine Leistungserwartungen an die Kinder kann ich aber nicht wegzaubern. Die sind vorhanden und finde ich nicht überzogen. Der Große wäre alt genug, ist es aber real nicht. Spätstart und Nachholen ist immer mit Einbußen verbunden im Leben, für ihn und uns Eltern. Unterhaltspflichtig bis zum Abschluss der ersten Ausbildung. Wenn er überhaupt spät startet. Wer weiß das schon? Viele kapieren es nie und machen sich auch im Erwachsenenalter ein entspanntes Leben auf Staatskosten, weil sie einfach zu faul sind. Ab wann sind sie denn alt genug aus fachlicher Sicht? Die nächste Pubertät steht uns schließlich unmittelbar bevor. Schönes WE, C.
09.03.2024, 22:10 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo Mikkey,
es freut mich, dass Sie den Blog auch gut geschrieben finden. Und ja, leider ist so ein Blog dann doch kein Kochrezept und nicht alle Ideen helfen - sofort.
Könnte es sein, dass Ihr Sohn alt genug ist, um die Verantwortung für die Schule selbst zu übernehmen? Da Druck und Verhandeln nicht geholfen haben, muss er vielleicht den etwas steinigeren Weg gehen und mit schlechten Leistungen klar kommen. Zum Glück ist unser Schul- und Ausbildungssystem durchlässig und ermöglicht auch Spätstartern, Chancen zu nutzen.
Was meinen Sie?
Viele Grüße,
bke-Stephan-Bäcker
09.03.2024, 20:55 Uhr | Mikkey
Dieser Blog-Beitrag ist sehr gut geschrieben. Ich habe ihn vor einiger Zeit gelesen und Teile ausprobiert. Die Frageformulierungen unter der Überschrift Rebellisches Verhalten haben bei meinem Sohn in Konflikten zu noch patzigeren Antworten geführt. Eine Erprobung des vorgeschlagenen Schuldeals ist bei uns an einer Einigung über die zu garantierenden Noten gescheitert. Wenn das Kind trotz Ausschluss einer Lernbehinderung nur Vierer oder Fünfer oder nichts garantieren will ist das leider für uns nicht umsetzbar.